Urteil vom 29. April 2008
I R 103/01
1. § 4 Abs. 5 und 6 UmwStG 1995
i.d.F. von Art. 3 Nr. 1 des Gesetzes zur Fortsetzung der
Unternehmenssteuerreform vom 29. Oktober 1997 (BGBl I 1997, 2590, BStBl I
1997, 928) ist gemäß § 27 Abs. 3 UmwStG 1995 i.d.F.
von Art. 4 des Gesetzes zur Finanzierung eines zusätzlichen
Bundeszuschusses zur gesetzlichen Rentenversicherung vom 19. Dezember 1997
(BGBl I 1997, 3121, BStBl I 1998, 7) mit erstmaliger Wirkung für
Umwandlungsvorgänge anzuwenden, deren Eintragung im Handelsregister nach
dem 5. August 1997 beantragt worden ist. Letzteres ist der Fall, wenn ein
Umwandlungsvorgang nach dem 5. August 1997 zur Eintragung in das
Handelsregister angemeldet wurde. Dass der Umwandlungsvorgang vor dem
5. August 1997 notariell beurkundet worden ist und dass der Notar in diesem
Zusammenhang beauftragt wurde, die Eintragung im Handelsregister anzumelden, ist
unbeachtlich.
2. § 27 Abs. 3 UmwStG 1995 i.d.F.
von Art. 4 des Gesetzes zur Finanzierung eines zusätzlichen
Bundeszuschusses zur gesetzlichen Rentenversicherung vom 19. Dezember 1997
(BGBl I 1997, 3121, BStBl I 1998, 7) i.V.m. § 4 Abs. 5 und 6
UmwStG 1995 i.d.F. von Art. 3 Nr. 1 des Gesetzes zur Fortsetzung der
Unternehmenssteuerreform vom 29. Oktober 1997 ist mit dem Grundgesetz
vereinbar und wirkt nicht in unzulässiger Weise zurück.
3. Art. 3 Nr. 1 des Gesetzes zur
Fortsetzung der Unternehmenssteuerreform vom 29. Oktober 1997 ist mit dem
Grundgesetz unvereinbar, bleibt aber gültig (Anschluss an BVerfG-Beschluss
vom 15. Januar 2008 2 BvL 12/01, DStR 2008, 556).